© Jäger-Bryssinck 2019/2022
 
 
 
 
  
Der schwarze König
  eine politische Fabel
 
 
  
 
 
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  Der schwarze König
 
 
 
 
  
Vor vielen Monden, schon oft kam seitdem das 
  Frühjahrserwachen über die Halbkugel, da begab es sich, 
  dass ein Land sehr mächtig wurde. Es erlangte in vielen 
  Bereichen großen Einfluss. 
  Stetig wuchs das Glück und der Wohlstand. Kluge und 
  wissende Köpfe aus jenem Reich, wohlwollend durch 
  fremde Könige und Regenten unterstützt, waren eifrig mit 
  dem Wiederaufbau beschäftigt.
  Die Folgen einer katastrophalen Herrschaft des alten Chef 
  wurden durch Aufopferung und Einsatz vieler Frauen 
  beseitigt. Bald wuchsen auch wieder Blumen in dem 
  verbrannten Land.
  Viele der Frauen hatten in den Feldzügen des alten 
  Herrschers ihre Söhne und Männer verloren. Deshalb 
  mussten die neuen Regenten viele taktische Maßnahmen 
  ergreifen, damit neue Männer ins Land kommen konnten, 
  um beim Aufbau zu helfen.
  Oft wurden die Lücken auch von Menschen gefüllt, die bei 
  der Befreiung des Landes halfen.
  Ein schöner Umstand für das Reich war, dass die Helfer 
  durch ihre Herkunft oft Farbe in das triste Leben brachten. 
  Sie halfen auch indem sie ihre Volksmusik mitbrachten. Das 
  Leben wurde wieder beswingt.
  Zum Leid aller fehlten dennoch viele Menschen, die beim 
  Wiederaufbau helfen konnten. Die neuen Chefs mussten 
  also ihre Gesandten und Botschafter in alle Reiche der Welt 
  verschicken um Personen für diese anfallenden Arbeiten zu 
  werben.
  Groß wurde der Reichtum, weil oft Menschen geholt 
  wurden, die mit viel weniger zufrieden waren, als die Bürger 
  des eigenen Landes. Viele Eigentümer der wirtschaftlichen 
  Säulen des Staates freuten sich darüber, weil ihr Reichtum 
  immer größer wurde.
  Eines Tages hatten die Menschen es geschafft. Das Land 
  war wieder wer. Alle freuten sich und beschlossen: Jetzt 
  kümmern wir uns um größere Sachen. Es wurden viele 
  Absicherungen und Rechte für die Menschen geschaffen, 
  die aktiv im Produktionsprozess tätig waren. Das kostete 
  natürlich den Boss des Landes viel Geld. Er war auch bereit 
  es zu zahlen, jedoch wurde es notwendig, dass er seine 
  reicheren Untergebenen dazu bringen musste, durch höhere 
  Abgaben an dem Füllen der Staatskassen tätig zu werden.
  Erst murrten diese, später setzten sie den Chef und seine 
  Regierung ab und wählten einen Führer, der ihnen 
  versprach die Taten des alten Chefs zu korrigieren. Absurd 
  war der Umstand, da auch viele ärmere Bewohner des 
  Landes den alten Chef abwählten, obwohl er ihnen so viel 
  Gutes brachte.
  Doch die neuen Herrscher hatten viele Zeitungen in ihrer 
  Hand, und die machten Stimmung. Der alte Chef war 
  darüber so traurig, dass er keine weiteren Anstrengungen 
  unternahm um dies zu unterbinden.
  Das Volk hatte einen Neuen. Er war groß und imposant. Und 
  anfänglich ging es mit dem Land auch stark bergauf. Auch 
  dieser Anstieg des Wohlstandes wurde nur durch die neue 
  und erhöhte Staatsverschuldung möglich. In dieser Zeit 
  wurden viele neue Begriffe gebildet, die aktiv von den 
  großen Problemen der neuen Chefs ablenken sollten. 
  Alles was der alte Chef eingeführt hatte wurde nun 
  verunglimpft. Die Schüler und Studenten z.b. waren nur 
  noch Schmarotzer, die mit ihrem Anspruch auf BAFÖG die 
  Staatskassen leerten. Die vielen Arbeitslosen jedoch waren 
  das größte Übel. Vor allem die, die man an ihrem Aussehen 
  so leicht ausmachen konnte, wurden zur Zielscheibe für 
  Angriffe. Das Volk war seltsamerweise gerne wieder bereit 
  den Worten seiner Führer zu glauben.
  Auf der ganzen Welt brachen zu diesem Zeitpunkt viele 
  Reiche ein. Unheimlich viele Menschen kannten sich nicht 
  mehr aus und bekamen in ihrer Heimat große Probleme mit 
  den Herrschern. Oft wurde auf sie geschossen oder sie 
  wurden überfallen, nur weil sie eine andere Hautfarbe hatten 
  oder weil sie ihrem Gott einen anderen Namen gaben.
  Viele dieser Menschen erbaten Hilfe in dem Land des 
  großen schwarzen Königs. Obwohl die Vergangenheit 
  dieses Landes nur durch die Hilfe fremder Völker in ihren 
  Folgen so schnell vergessen gemacht werden konnte, 
  neigte dieser König dazu, diese Hilfe immer öfter 
  abzulehnen. Er ermunterte sogar sein Volk, durch 
  Verunglimpfung dieser Hilfesuchenden diese auch zu 
  beleidigen und zu schlagen.
  Die Welt, die dem Land beim Aufbau half reagierte betroffen. 
  Sie sagte: "Oh, schaut nur was in diesem Land des großen 
  schwarzen Königs passiert! Völker der Welt, meidet das 
  Land. Es ist wieder gefährlich". 
  Das gab dem großen schwarzen König natürlich zu denken. 
  Er organisierte große Veranstaltungen in denen er seine 
  Bevölkerung zur Bekundung von Völkerfreundschaft 
  aufforderte. Die Welt beruhigte sich wieder.
  Um sich dieser Gefahr des Einbruchs der Wirtschaft seines 
  Landes jedoch nicht wieder auszusetzen, beschloss der 
  schwarze Boss eine große Mauer um sein Land zu bauen. 
  Viele Monde dauerte die Erstellung dieses imposanten 
  Bauwerkes. 
  Als das Werk vollendet war, sollte ein großes Fest die 
  Fertigstellung feiern. Viele berühmte Menschen des Landes 
  traten auf und sangen ihre Lieder. Beim Volk kam jedoch 
  keine große Stimmung auf und alles langweilte sich. Heute 
  lässt sich feststellen, dass der letzte gegen 23:00 Uhr 
  einschlief.
  Nun liegt dieses Land schon lange dunkel und einsam da 
  und rührt sich nicht mehr. Einige kluge Bürger wachen ab 
  und zu mal auf und lauschen, ob nicht jemand an das große 
  Tor klopft und fragt: " Wollen wir miteinander leben?"
  Wenn Sie nicht geöffnet haben, so schlafen Sie noch immer!